…auf 100 jährigem Papier…

Warum sollte man darauf etwas wagen? Ich habe mir die Frage nicht gross gestellt. Ich hatte da ein Buch, mit dem ich nichts anzufangen wusste, das mir – als altes Material aber zu wervoll erschien, um es einfach loszuwerden.

Die Geschichte des Buches: jemand hatte es mir geschenkt, weil diese Person dachte, es könnte für mich hilfreich sein. Es ist in Leder gebunden, das Papier ist mittlerweilen brüchig und es enthält fromme Bilder biblischen Inhalts und Predigten von namhaften Theologen des frühen 20. Jahrhunderts. Eigentlich ist das also eher ein Zeugnis zur Exegese-Geschichte, denn so wie damals gepredigt wurde, könnte man heute keine Gemeinde mehr erbauen.

Deshalb wurde das alte Buch mein Arbeitsbuch, das mich noch lange belgiten wird.

Ich lernte von Voraussetzungen auszugehen, mit ihnen etwas anfzufangen – sie zu verwandeln und sie mir damit zu Eigen zu machen.

Die einzelnen Seiten wurden und werden gleichzeitig zerstört und bewahrt.

Heute nennt man das upgrading: einem neuen Zweck zuführen.

Seite um Seite wird betrachtet und bearbeitet, sei’s duch eine monochrome Grundierung, durch Übermalung, durch Collagen – was immer sich anbietet.